Job gesucht?

Das liest man in den heutigen Zeitungen, die CDU – insbesondere Herr Wessel – will über die Zukunft der VHS in Ganderkesee sprechen. Und das wollten sie nun unbedingt noch vor dem 11.9., dem Tag der Kommunalwahl. Wahlkampf, ja klar. Spannend, dass sich die Zeitungen dafür hergeben. Aber sei es drum. Eigentlich ist ja zu durchsichtig, dass es nicht um die VHS sondern um Stimmen geht.

Wie bekannt, hat die VHS im 16.März in der gemeinsamen Ausschusssitzung (Kultur und Finanzen) umfänglich über ihre Arbeit berichtet. (hier runterladen: Praesentation_regioVHS). Seit März hat also die CDU geprüft, was sie mit dieser Darstellung anfangen soll und nun, fünf Monate später und 10 Tage vor der Wahl, hat es geklickert: Für einen Presseartikel reicht es. Und das können Sie, geneigter Leser, jetzt ansehen.

Aber ist das wirklich alles, was dahinter steckt? Mir kommen doch einige Fragen. Herr Wessel schlägt einen Zweckverband für die VHS vor. Beim Bauhof würde das ja auch gut funktionieren. Einen Grund für die Umwandlung nennt er nicht. Ein Bauhof – jetzt Zweckverband „Kommunalservice Nordwest“ – ist ja auch dasselbe wie eine VHS – jedenfalls für einen Banker. Hat er sich auch mal die Frage gestellt, welchen Einfluss der Rat der Gemeinde Ganderkesee noch auf einen Zweckverband hat? Wir wissen nicht, was sich Herr Wessel gefragt hat. Eines wissen wir aber: der Einfluss sinkt. Heute haben wir eine „Zweckvereinbarung“ zwischen Ganderkesee, Hude und der Samtgemeinde Harpstedt. Hier hat der Rat der Gemeinde Ganderkesee einen großen Einfluss auf das, was die VHS tut, wie viel Geld sie bekommt, welche Schwerpunkte die Arbeit haben soll. Es ist nämlich immer noch die VHS der Gemeinde Ganderkesee. Logische Folgerung also: Herr Wessel will gar keinen Einfluss.

Vielleicht ist das zu schnell geschlussfolgert. Es könnte doch noch was anderes dahinterstecken. Schauen wir uns doch mal  einen Zweckverband wie den Kommunalservice Nordwest an. Laut Satzung des Zweckverbandes gibt es hier einen Geschäftsführer und eine Verbandsversammlung. Bildet man nach dem von Herrn Wessel bevorzugten Muster einen neuen Zweckverband, dann braucht man einen Geschäftsführer oder eine Geschäftsführerin. Herr Wessel und die CDU schlagen nun auch die Trennung von kaufmännischer und inhaltlicher Leitung der VHS vor. Warum eigentlich? Könnte es sein, dass nach der Besetzung der Leitungsstelle der VHS durch Herr Dr. Jens Kohne ein neuer Posten als kaufmännischer Leiter zu schaffen wäre, für den es schon einen Interessenten gibt?

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Herzlichst

Ulf Moritz