Solidarität in Corona-Zeiten

Die letzten Woche verbrachte ich in einer Reha Maßnahme im Krankenhaus links der Weser. Meiner Schulter musste wieder beweglich gemacht werden. Ich war da nicht allein. Aus einem großen Umkreis wurden täglich mit einem Fahrdienst der Klinik Patienten aus der Region zusammengeholt und abends wieder nach Hause gebracht. Da kamen in dieses ambulante Reha Zentrum täglich also viele Patienten zusammen, die jeden Tag wieder Gelegenheit hatten, sich mit irgendwelchen Viren oder Bakterien zu infizieren – und diese dann an die Ärzte, Physiotherapeuten, Verwaltungsangestellten weiterzugeben.

Ich wurde einmal zu Beginn der Reha nach meinem Impfstatus gefragt. Dreifach geimpft – alles okay. Ansonsten: Pflicht immer eine FFP 2 Maske zu tragen. Sogar im Bewegungsbad.

So weit so gut. Aber wir wissen ja alle, dass man trotz Impfung sich infizieren und erkranken kann, sogar ohne es selbst zu bemerken. Und man kann eventuell die Infektion weitertragen und andere Menschen anstecken. Und das Personal in der Reha-Klinik weiß das auch.

Ich habe da mal gefragt, wie man sich im Bewusstsein dieser täglichen Gefahr als Mitarbeiter so fühlt, und bekam folgende Antwort. „Wir sind alle vollständig geimpft und werden dreimal pro Woche getestet. Wir hoffen, dass wir nicht angesteckt werden. Aber wir verdrängen im Alltag die Gefahr. Sonst würde man das ja nicht aushalten.“

Das ist die Realität.

Ich bin dankbar, dass die Menschen in den Kliniken und Heimen trotz alledem ihren Job machen. Sie sind für die Menschen da. Egal ob da ein Impfgegner oder Befürworter ihre Unterstützung braucht. Alles was wir hier für sie tun können, ist für das Impfen zu werben. Es vermindert die Ansteckungsgefahr und schützt nicht nur den geimpften selbst vor einem schweren Krankheitsverlauf, sondern vermindert auch deutlich die Gefahr, einen anderen Menschen anzustecken. Und FFP 2 Masken tragen, wo immer man mit anderen Menschen zusammenkommt.

Das ist das, was ich unter Solidarität verstehe. An der Küste sagt man: „Eine Hand für das Schiff und eine für den Mann.“  Und dazu möchte ich aufrufen.

Schützt euch selbst und schützt so auch die anderen.

Herzlichst

Ulf Moritz

Treffer in Spiegel-online zu Thema Impfpflicht in der Pflege. Wenn Behörden gesetzliche Vorgaben nicht mehr durchsetzen, dann ist der Rechtsstaat in Gefahr. Aber inzwischen haben sie das eingesehen und rudern zurück. Hoffentlich nicht nur pro forma!

 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

2 Gedanken zu „Solidarität in Corona-Zeiten“

  1. Danke Ulf, für deine klare Darstellung der Situation. Und weiterhin „Gute Besserung“!

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