Prioritäten Konzepte und Taten

Verkehr in Ganderkesee ein Dauerthema. So konnte man kürzlich in der Zeitung (NWZ – nachgefragt) lesen, dass eine Fußgängerampel zwischen Famila und Rossmann kommen wird. Die Errichtung dieser Ampel wurde zwar schon 2015 beschlossen, aber jetzt sollen tatsächlich die Aufträge erteilt werden. Nebenbei: Wenn Famila und Rossmann die Verbindung zwischen ihren Geschäften brauchen, zahlen sie dann auch die Ampel? Wenn diese Lichtzeichenanlage für die Sicherheit der Menschen wirklich nötig sein sollte, warum lässt man sich dann so viel Zeit?

Aber was mich besonders stutzig macht, ist die Aussage aus dem Rathaus: Es sei noch nicht geklärt, ob diese Ampel und die an der Kreuzung Urneburger Straße aufeinander abgestimmt werden. Die beiden werden nur 50 Meter voneinander entfernt sein. Sitz ich vom Ring kommend im Auto und freue mich gerade über grün an der Urneburger Kreuzung, gebe Gas und muss wieder abbremsen, weil dann die Fußgängerampel rot ist. Der Rückstau über die Urneburger Kreuzung ist gewiss. Und kann ich dann endlich wieder weiter, quetscht sich noch so ein freundlicher Zeitgenosse vom Getränkemarkt vor mir in die Schlange.

Jeder Ganderkeseer weiß, wie zur Rushhour die Situation auf der Strecke Langestraße –Ring – Grüppenbührener Straße aussieht. Vor Kurzem wurde im Rathaus ein Sachstandsbericht zum Verkehrsentwicklungskonzept gegeben. Dort wurde eben diese Strecke als die meistbefahrene Straße in der Gemeinde Ganderkesee bezeichnet. Ich kann das bestätigen. Ich habe 14 Jahre genau dort gewohnt. Vielleicht sollte man doch darüber nachdenken, wie man die Ampeln Ring/ Langestraße, Urneburger Straße/Grüppenbührener Straße und die neue Fußgängerampel „An der Schmiede“ aufeinander abstimmt. Und vielleicht könnte man sich bei der Gelegenheit auch überlegen, wie man den Verkehr an der Kreuzung Wittekindstraße/Grüppenbührener Straße, an der sich regelmäßig Rückstaus tief in beide Richtungen der Wittekindstraße hinein bilden, künftig regeln möchte.

Karte AmpelGanderkesee
Ampeln an der „Hauptstraße“ in Ganderkesee

Aber das gehört wahrscheinlich zum Thema Verkehrsentwicklungskonzept. In diesen Tagen sollen ja die Zwischenergebnisse im Internet veröffentlicht werden, so dass wir alle schauen und Anregungen geben können, was wir normalen Bürger noch berücksichtigt wissen möchten. (Nachtrag: Die Veröffentlichung wird wohl erst Ende Juli kommen. Es besteht noch Abstimmungsbedarf!)

Das Verkehrsentwicklungskonzept ist ja eine wichtige Sache – möchte man meinen. Wenn der Rat der Gemeinde dafür 70.000 Euro ausgeben möchte, muss es ja wohl Einiges bringen. Aber ernst zu nehmen scheinen es die Ratsmitglieder nicht. Wie sonst ist es zu erklären, dass immer wieder auf die Prioritätenliste im Straßenbau verwiesen wird und aktuell die FDP in der heutigen Presse (NWZ 12.7.16) eine „bessere Liste“ will. In ihrer Presseerklärung kommt das Verkehrsentwicklungskonzept nicht vor. Aber es wird immerhin gefordert: „Jede größere Straßenbaumaßnahme, bei der es sich nicht um die Beseitigung einer Gefährdung für den Straßenverkehr handelt, soll gemäß der Rangfolge auf der Prioritätenliste erfolgen.“

Wenn schon das Verkehrsentwicklungskonzept nicht erwähnenswert ist, soll sich dann aber an die Prioritätenlist (von der Verwaltung erstellt – vom Rat beschlossen) gehalten werden. Das ist mal eine Forderung, die zukunftsweisend ist: Der Rat und die Verwaltung sollen sich an die eigenen Beschlüsse halten. Das grenzt ja schon an die Forderung nach einem Leitbild!

Resümee:

Hier werden neue Ampeln neben alte Ampeln gestellt, die  vielleicht aufeinander abgestimmt werden. Es wird ein Verkehrsentwicklungskonzept für viel Geld erarbeitet, das niemanden interessiert. Es wird die Forderung nach Prioritätenlisten aufgestellt, die es längst gibt, die nicht beachtet werden und von denen man nicht weiß, ob sie zum Verkehrsentwicklungskonzept passen.

Mein Apell an meine Mitbürger: Schaut euch die Zwischenergebnisse zum Verkehrsentwicklungskonzept auf der Internetseite der Gemeinde Ganderkesee an. Sie sollen dort ab Mitte Juli den Bürgern präsentiert werden. (Nun Ende Juli – Stand 15.7.16) Und dann verfolgen wir gemeinsam, was daraus wird. Wenn wir Bürger es nicht ernst nehmen, wer dann?

Herzlichst

Ulf Moritz

 

https://www.gemeindeganderkesee.de/verkehrsentwicklung.html

 

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