Zufall oder nicht? Auf der Panorama Seite der NWZ vom 22.12.21 zwei Frauen in Not dargestellt. Ein 11 jähriges Mädchen in Indien und die Prinzessin Haja von Dubai.
Die eine hat gerade ihren gesamten Besitz – einen kleinen Teeladen – durch einen tropischen Wirbelsturm verloren. Die andere erhält nun eine halbe Milliarde Euro, um sich vor ihrem Mann zu schützen.
Und dieser Skandal regt mich auf. Der Unterschied zwischen den beiden Frauen ist strukturell. Wenn die einen nicht so unverschämt viel Geld in die eigenen Taschen stopften, dass sie schon gar nicht mehr wissen, wohin damit, dann wäre vielleicht auch ein bisschen mehr Geld übrig, um die anderen vor solchen Flutkatastrophen zu schützen.
Vielleicht ist es wirklich nötig, diese Frau vor ihrem Mann zu schützen, der sie und ihre Kinder bedroht. Jede Frau hat das Recht auf Schutz vor Gewalt. Wer aber schützt das 11 jährige Mädchen, welches mit einem Teeladen ihre Familie unterstützt? Unicef hilft so gut es kann, hat aber für die Opfer eines Tornados nicht einen Bruchteil der Mittel zur Verfügung, die die Prinzessin besitzt und jetzt noch zusätzlich bekommt. (laut NWZ)
War es jetzt Zufall, dass diese beiden Frauen untereinander auf einer Seite der NWZ abgebildet wurden? Für grundlegende Kapitalismuskritik ist die NWZ ja eigentlich nicht bekannt. Aber es macht jedenfalls auf krasse Weise deutlich, wie es in dieser Welt zugeht. Wir werden das nicht einfach ändern können. Aber denken wir einfach mal mehr darüber nach. Und kaufen mal ein paar Weihnachtsgeschenke im Weltladen in der Rathausstraße in Ganderkesee.
Frohe Weihnachten und einen gutes neues Jahr wünscht
Ulf Moritz